KS20

Fahrzeugart: Kraftspritze 20
Hersteller: Magirus
Aufbau: Magirus
Baujahr: 1923
Motor: 70 PS, Benzin
Gewicht: 5,9 t
Kaufpreis: 25000 Mark

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Geschichte

Am 27. Mai 1923 wurde die Kraftfahrspritze 20 von der Firma Kolb & Schüle AG, Kirchheim unter Teck bei der Firma C. D. Magirus in Ulm an der Donau gekauft. Der Kaufpreis betrug 25000 Mark.
Das Fahrzeug ist 5,9 Tonnen schwer, besitzt einen 70-PS-Benzinmotor und seine Pumpenleistung beträgt 2000 Ltr./Min.Die Bereifung ist aus Vollgummi, die Lenkung ist auf der rechten Fahrzeugseite angebracht und auf den Längssitzbänken finden auf jeder Seite vier Mann Platz. Ferner gehören zur Fahrzeugausstattung auf jeder Seite zwei tragbare Schlauchhaspeln,eine fahrbare Haspel am Fahrzeugheck sowie eine Steck-, Schieb- und Hakenleiter.

Das LF 20 war übrigens die erste Motorspritze im Altkreis Kirchheim unter Teck.
Zum gleichen Zeitpunkt der Fahrzeugbeschaffung wurde auch eine „Freiwillige Fabrikfeuerwehr“ gegründet. Diese bestand aus dem Kommandanten, seinem Stellvertreter und elf Mann. Von Oberwachtmeister Heer von der Berufsfeuerwehr Stuttgart wurden die Fabrikfeuerwehrmänner gründlich ausgebildet.

Bereits im Jahr 1923 wurde die KS 20 zu drei Bränden im Stadtgebiet Kirchheim eingesetzt. Am 1. Juni 1924 Beteiligung an der Schauübung anläßlich des 75jährigen Jubiläums der Kirchheimer Feuerwehr. Außerhalb des Betriebs war die KS 20 bei 27 Großbränden, 10 Mittelbränden, 2 Hochwasserkatastrophen und 2 Hilfeleistungen eingesetzt.Der Löscheinsatz bei Minus 29 Grad vom 8. bis 9. 2. 1929 in Dettingen (Lamm) und Owen ist bemerkenswert. Von 1942 bis 1945 Einsätze in Stuttgart nach Bombenangriffen. Letzter großer Einsatz bei einem Großfeuer im Mai 1956 auf dem Schafhof.

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KS 20 beim Festumzug 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kirchheim im Jahre 1949

Nachdem die Werksfeuerwehr 1965 ein LF15 von der Stadt Kirchheim/Teck erhielt, wurde das LF20 1971 ins Feuerwehrmuseum Waldmannshofen gebracht. Dort war das Magirus-Fahrzeug das einzige motorisierte Großfahrzeug. Bis zum November 1994 stand die KS 20 fest eingemauert, bis sie in einer beispiellosen Rückholaktion (siehe untenstehende Bilder) wieder an ihre einstige Wirkungsstätte in die Teckstadt zurückkehrte.

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Nach einer sehr aufwendigen und kostenintensiven Restauration (siehe Extraseite KS 20-Restauration) erstrahlt sie wieder neuem Glanz. Bei zahlreichen Veran-staltungen in nah und fern (Deutscher Feuerwehrtag Augsburg, historische Löschübung in Stuttgart) um nur zwei Auftritte zun nennen, war unser Magirus-Oldie ein vielbeachtetes Fahrzeug. Detailliert werden unsere KS20-Präsen-tationen auf einer separaten Seite dargestellt.

Restauration

Die Magirus-Kraftspritze 20, die einst in Diensten der Werkfeuerwehr Kolb & Schüle in Kirchheim unter Teck stand, war nach dem Hansa-Lloyd-Fahrzeug der zweite Oldtimer, der restauriert wurde. Das äußere Erscheinungsbild der KS 20 täuschte, wie es sich nach einer intensiven Untersuchung herausstellte. Der Zahn der Zeit hatte deutlich, vor allem im Inneren genagt. Nach intensiver Beratung wurde der Beschluss für eine umfangreiche Restauration gefasst, mit dem Ziel, ein einsatzfähiges Fahrzeug zum 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim im Juni 1999 präsentieren zu können. Dies gelang auch, doch es war gut, dass all die Mühen und Sorgen die mit der Restauration verbunden waren, am Anfang nicht bekannt waren.
Zwischenzeitlich war unsere KS 20 auf mehreren Großveranstaltung und zahlreichen Oldtimertreffen und Feuerwehrjubiläen ein optischer Blickfang.
Die neben- und untenstehende Bilder geben eine Einblick über die Arbeit unseres Restaurationsteams.

KS20_Rest04 KS20_Rest_Alles_passt KS20_Rest_Aufbau01 KS20_Rest_Aufbau_aufsetzen KS20_Rest_Fahrgestell KS20_Rest_Frontpartie KS20_Rest_Haussmann KS20_Rest_Motor KS20_Rest_Motorblock KS20_Rest_Motor_neuer_Glanz KS20_Rest_Motor_schmieren KS20_Rest_Pumpeneinbau KS20_RS2