Ehrenamtspreis

Ehrenamtspreis „Starke Helfer“ 

Unser Ehrenvorstand Norbert Kugel erhielt den Ehrenamtspreis 2014 „starke Helfer“ für die Erhaltung von feuerwehrtechnischem Kulturgut im Zusammenhang mit Aufarbeitung der Geschichte des Löschwesens unserer Heimat, welches zwischenzeitlich im Feuerwehrmuseum Kirchheim eindrucksvoll aufgezeigt wird.

Norbert Kugel erkannte das Bestreben von Feuerwehrmitgliedern, alte Löschgeräte der Kirchheimer Feuerwehr zu restaurieren, welches jedoch ohne grundsätzlichen Hintergrund zur Erhaltung der Kultur des Löschwesens erfolgte. Er hatte schon Erfahrung mit der Restauration von Oldtimerfahrzeugen und erkannte, dass in Kirchheim alte Feuerwehrfahrzeuge abgegeben bzw. teilweise verschrottet wurden.

Rede von Norbert Kugel bei der Preisverleihung
Norbert Kugel bei der Preisverleihung

Er motivierte Feuerwehrmitglieder und Privatpersonen zur Erhaltung des feuerwehrtechnischen
Kulturgutes in Kirchheim und fand 1991 schon 28 Gründungsmitglieder für die Gründung des „Vereins der Freunde und Förderer der historischen Feuerwehrtechnik der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim unter Teck“ (VFH), bei welchem er über 20 Jahre als Vorstand hier in Kirchheim einiges bewegte und auch durch seine persönliche Werbung den Verein auf zwischenzeitlich über 200 Mitglieder entwickelt hat.

Er motivierte die handwerklich begabten Vereinsmitglieder für die Restauration des zwischenzeitlich weltweit einzigen funktionsfähigen Löschfahrzeuges vom Typ Hansa Lloyd. Auch erkannte er, dass im Feuerwehrmuseum Schloss Waldmannshofen eine seltene Magirus-Kraftfahr-Spritze 20, der Werksfeuerwehr Kolb & Schüle AG (Kirchheim), im hintersten Raum kaum beachtet wurde und weiter an Glanz verlor. In mehreren Verhandlungen überzeugte Norbert Kugel mit Unterstützung der Kirchheimer Feuerwehr und der Kolb & Schüle-Werksfeuerwehr die Geschäftsleitung der Firma Kolb & Schüle AG zur Rückholung dieses Fahrzeuges nach Kirchheim. Auch die vorliegenden Unwegbarkeiten der Rückholung dieses Fahrzeugs , war das Fahrzeug doch eingemauert, war für Norbert Kugel kein Hindernis da er die Vereins-mitglieder mobilisierte um das Fahrzeug mittels Wanddurchbruch zurück zu holen. Dann erfolgte eine doch umfangreichere Restauration mit 3.500 Stunden. Für die Restaurationen organisierte er die notwendigen Arbeitsräume und Arbeitsmittel ebenso wie Abstellhallen für die gesammelten Feuerwehrfahrzeuge und Feuerwehrgerätschaften. Durch sein Netzwerk verstand er es bei Handwerkern und Unternehmen spezielle Teile und Arbeiten für die Restauration zum großen Teil zu den Selbstkosten oder als Spendenleistung zu erhalten. Inzwischen konnten die restaurierten Feuerwehrfahrzeuge und -löschgeräte bei Oldtimerveranstaltungen und Festumzügen in der Region, Landes- und Bundesweit einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden, dieses hatten die Vereinsmitglieder in den Anfangsjahren nicht zu hoffen gewagt. Stolz ist der Verein vor allem darüber, dass Sie durch den enormen Einsatz von Norbert Kugel die enormen finanziellen Aufwendungen ohne Fremdmittel selbst aufbringen konnte. Wer nun glaubte, die Energie von Norbert Kugel und der Vereinsaktiven sei, zumindest kurzfristig erlahmt, wurde eines Besseren belehrt, hatte Norbert Kugel es doch geschafft die Vision der Mitglieder zu erfüllen, indem er realisierte die weltweit einzig erhaltene Magirus-Dampfspritze, ähnlich der für die Feuerwehr Kirchheim im Jahre 1907 beschafften Dampfspritze, aus dem Jahre 1908 für die Restauration zu organisieren.

Norbert Kugel (links) mit der Dampfspritze
Norbert Kugel (links) mit der Dampfspritze

Die Restauratoren waren sich bewusst, dass dies für sie zweifellos die größte Herausforderung in der bisherigen Vereinsgeschichte sein würde, denn mit der Dampftechnik tat sich eine völlig neue Technik und ein neues Aufgabenfeld auf. Hier zeigte Norbert Kugel wiederum seinen Ehrgeiz und erreichte durch seine Verbindungen zur historischen Dampftechnik und seiner Fachkenntnisse das Restaurationsteam durch diese neue Technik zu führen. Mit der fristgerechten Fertigstellung bereitete sich Norbert Kugel und der Verein in 2001 zum 10-jährigen Vereinsjubiläum das schönste Geburtstagsgeschenk. Die Feuerwehr Wendlingen hatte begonnen ihre Drehleiter (Baujahr 1941 – war ursprünglich in grüner Farbe lackiert), selber zu restaurieren, erkannte jedoch dass dieses Restaurations-objekt selber nicht zu meistern ist. Norbert Kugel überzeugte die Wendlinger Feuerwehr, dass der VFH die Restauration übernimmt, wenn das Fahrzeug in Kirchheim bleibt. Die Restauration der „grünen“ Drehleiter LDL 17, im Jahr 2003, war geprägt durch den Umzug sowohl der Fahrzeugunterkunft als auch der Restaurationswerkstätte. Im neuen Domizil musste zuerst eine große Öffnung für eine Toreinfahrt zum Einbau eines neuen Tor geschaffen und die Elektroinstallation erneuert werden. Hier zeigte sich nun deutlich, dass auf Dauer die Unterbringung der seltenen Oldtimerfahrzeuge immer problematischer wurde. Deshalb überzeugte Norbert Kugel die Vereinsmitglieder, dass die wertvollen Feuerwehrfahrzeuge und gesammelten Feuerwehrausrüstungen auf Dauer nicht mehr in verschiedenen Hallen untergestellt werden können, wodurch im Jahr 2005 in einer außerordentlichen Mitglieder-Versammlung der Bau eines Feuerwehrmuseums beschlossen wurde. Der Vereinsvorsitzende Norbert Kugel zeigte der Oberbürgermeisterin Frau Matt-Heidecker die Situation der Fahrzeugunterbringung mit der Bitte auf, den Verein mit einem städtischen Gelände zu unterstützen. Die Stadtverwaltung mit Gemeinderat bot nach Abwägung verschiedener Standorte einen Platz direkt im Anschluss an die Feuerwache an. Nachdem Norbert Kugel die Zusage für genügend private Darlehen von Vereinsmitgliedern für die Finanzierung dieses Museumbaus erhielt, erfolgte im Jahr 2007 der Baubeginn. Der gesamte Bau erforderte zusätzlich viel Eigenleistung (Maurerarbeiten, Sanitäranschlüsse, Elektroarbeiten und der spätere Innenausbau etc.), durch eine stattliche Zahl von Mitgliedern, welche durch die Motivation von Norbert Kugel mit großem Elan zu Werke ging.

Am 30. November 2009 erfolgte die offizielle Schlüsselübergabe an den Vorstand und „Macher“ Norbert Kugel. Das Feuerwehrmuseum zeigt nun auf zwei Stockwerken im wesentlichen die Geschichte des Löschwesens der Feuerwehr mit der Entwicklung der Fahrzeug- und Löschtechnik aus der heimatlichen Region um Kirchheim.

Diese erlebbare Heimatgeschichte des Löschwesens und somit auch der Nächstenhilfe, welches heute im Feuerwehrmuseum Kirchheim sichtbar wird, konnte nur durch enormen Einsatz und der finanziellen Unterstützung von den Mitgliedern des VFH (Feuerwehrangehörige und Bürger aus allen Bereichen unserer Stadt und dem Umfeld) realisiert werden.

Initiiert durch das über zwanzigjährige hohe Engagement von Norbert Kugel in der Erhaltung von feuerwehrtechnischem Kulturgut und Aufarbeitung der Geschichte unserer Heimat im Feuerwehrmuseum Kirchheim.

Für diese außerordentliche uneigennützige Leistung wurde Norbert Kugel, am 20. Oktober 2014, in der Kreissparkasse Kirchheim vom Vorstandschef der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen Franz Scholz und Teckboten-Verleger Ulrich Gottlieb und der Moderation vom Teckboten, Redakteurin Heike Allmendinger, im Beisein von den Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich (CDU) und Rainer Arnold (SPD) und weiterer Prominenz mit einem 2. Platz geehrt.

MdB Michael Hinnrich (2.v.r.) gratuliert N. Kugel
MdB Michael Hinnrich (2.v.r.) gratuliert N. Kugel

Bundestagsabgeordneter Michael Hennrich übernahm zusätzlich die Projektpatenschaft von Norbert Kugel. Regionalbereichsleiter der KSK Kirchheim, Dietmar Ederle, war in seinem Abschlusswort beeindruckt von der Bandbreite bürgerlichen Engagements. „Ehrenamtliche leben glücklicher“, stellte er angesichts der Begeisterung fest, mit der die Projekte präsentiert wurden.   Im Anschluss gratulierte Landtagsabgeordneter Karl Zimmermann (CDU) und Mitglied das VFH Norbert Kugel zu diesem Ehrenamtspreis.