Geschichte

Die Erhaltung von feuerwehrtechnischem Kulturgut hatten sich die 28 Gründungsmitglieder 1991 als Ziel gesetzt, als sie den Verein aus der Taufe hoben. Zum heutigen Zeitpunkt ist der Verein auf über 200 Mitglieder angewachsen.

Schon nach wenigen Wochen wurde erkannt, dass es mit dem bloßen Sammeln bei weitem nicht getan ist. An vielen Exponaten hatte mächtig der Zahn der Zeit genagt. Deshalb wurde die fachmännische Restauration angestrebt, welche die Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit der Fahrzeuge beziehungsweise der Gerätschaften zum Ziel hat.

Dass man inzwischen die restaurierten Feuerwehr­fahrzeuge/-löschgeräte bei Oldtimerveranstaltungen und Festumzügen in der Region, landes- und bundesweit einer breiten Öffentlichkeit präsentieren konnte, hatte man in den Anfangsjahren nicht zu hoffen gewagt. Dies ist der Lohn für die über 19000 ehrenamtlichen Stunden unseres Restaurationsteams. Stolz ist der Verein vor allem darüber, dass er die enormen finanziellen Aufwendungen ohne Fremdmittel selbst aufgebracht hat.

Dass man schon kurz nach der Vereinsgründung den Kauf eines weltweit wohl einmaligen Feuerwehrfahrzeuges, einem Hansa-Lloyd-Löschfahrzeug, welches in einem Museum ein recht „tristes Dasein“ fristete, tätigen konnten, war einfach super. Dieses Fahrzeug (Baujahr 1937) das einst bei der Bahnfeuerwehr Oldenburg im Einsatzdienst stand, musste komplett zerlegt werden. Rund 2500 Arbeitsstunden wurden dafür aufgewendet, bis das Löschfahrzeug am 3. Oktober 1995 im Rahmen des „Tages des Oldtimers“ in der schmucken Innenstadt Kirchheims einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Bei der Restauration wurde um den Erhalt des Originalzustands größte Sorgfalt an den Tag gelegt. Ein Glück für den Verein, dass hier exzellente Fachleute zur Verfügung standen.

„Wer rastet,der rostet!“ Und wer will das schon? Deshalb gönnten sich die „Vereinsschrauber“ wie die Aktiven anerkennungsvoll genannt wurden, keine Verschnaufpause. Das nächste große Projekt stand an: Die Restauration einer Magirus-Kraftspritze 20, Baujahr 1923, welche bis 1965 pflichtbewusst ihren Dienst in einer Werksfeuerwehr in Kirchheim unter Teck versah. Leider stand auch hier eine weitaus umfangreichere Restauration an als man ursprünglich vermutet hatte. Der über vierzigjährige Einsatzdienst und der anschließende Aufenthalt im Feuerwehrmuseum Schloss Waldmannshofen hatten deutlich sichtbare Spuren hinterlassen.

Unermüdlich zeigte sich, wie schon beim Löschfahrzeug Hansa-Lloyd, die komplette Restaurationsmannschaft, denn die Vorstellung der Magirus-Oldtimer-Kraftspritze zum 150-jährigen Jubiläum der Kirchheimer Wehr war das erklärte Ziel. Dass dies erreicht wurde, war Ehrensache.

Wer nun glaubte, die Energie der Vereinsaktiven sei, zumindest kurzfristig, erlahmt, wurde eines Besseren belehrt, denn sie hatten bereits das dritte Projekt, die Restauration der weltweit einzig erhaltenen Magirus-Dampfspritze aus dem Jahre 1908 ins Auge gefasst. Die Restauratoren waren sich bewusst, dass dies für sie zweifellos die größte Herausforderung in der bisherigen Vereinsgeschichte sein würde, denn mit der Dampftechnik tat sich ein völlig neues Aufgabenfeld auf.

Mit „Dampf ins Jahr 2000“ hieß es deshalb auf der Titelseite der Ausgabe 2/1999 unserer Vereinsinfo. Dass man in den darauffolgenden Monaten die Verant-wortlichen ab und zu mit nachdenklichen Gesichtern beratend beisammen sah, war nicht verwunderlich. Unzähliche Schweißtropfen sind während den Restaurationsarbeiten geflossen. Doch dies war im Juli 2001 alles vergessen. Die TÜV-Abnahme war erfolgreich. Mit der fristgerechten Fertigstellung bereitete man sich zum 10-jährigen Vereinsjubiläum selbst das schönste Geburtstagsgeschenk. Am 26. August 2001 erfolgte die feierliche Enthüllung durch Kirchheims Ober-bürgermeister Peter Jakob im Rahmen eines Festtages an der Feuerwache.

Sowohl die Präsentation der pferdegezogenen Dampfspritze vor dem historischen Rathaus als auch die Vorführung am Nachmittag fand große Beachtung, nicht nur bei den zahlreichen Zuschauern, sondern auch in der Presse. Umrahmt war die Veranstaltung außerdem von einer Ausstellung seltener Feuerwehroldtimer.

Im Stenogrammstil eine kurze Auflistung unserer Fahrzeug-Präsentationen unseres Vereins außerhalb der Region:

1996: Oldtimertreffen des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg in Salem/Bodensee (Hansa-Lloyd).

1998: Oldtimerrundfahrt rund um Freiburg beim Landesfeuerwehrtag in Freiburg/
Breisgau mit dem Löschfahrzeug Hansa-Lloyd.

1999: Teilnahme beim Oldtimertreffen in Memmingen (Hansa-Lloyd und Magirus-Löschfahrzeug 16/TS).
1999: Teilnahme bei „250 Jahre Stadtbrand Ehingen/Donau“.
1999: Teilnahme beim 2. Oldtimertreffen in Nehren mit dem Hansa-Lloyd-Lösch­fahrzeug und der Magirus-Kraftspritze 20). Mit der Kraftspritze 20 konnte ein erster Preis erreicht werden.

2000: Höhepunkt der Vereinsgeschichte war zweifellos die Teilnahme am Festzug des Deutschen Feuerwehrtages in Augsburg, wo die Magirus-Kraftspritze 20 und das Löschfahrzeug Hansa-Lloyd als einzige Oldtimerfahrzeuge aus Baden-Württemberg den Marschblock von Baden-Württemberg anführten.

2001: Teilnahme mit dem Hansa-Lloyd an der Fahrt „Nostalgie in Rot“ des Feuerwehrverbandes Baden-Württemberg, die über 850 Kilometer von Donaueschingen bis nach Wien führte.

2002: Mit der Magirus-Dampfspritze (vierspännig), und der Magiruskraftspritze Teilnahme an der großen historischen Löschübung vor dem Stuttgarter Schloss aus Anlass „150 Jahre Feuerwehr Stuttgart“ und „50 Jahre Baden-Württemberg“. Zeitgleich auch Teilnahme an der Feuerwehroldtimerfahrt von Stuttgart zum Feuerwehrmuseum Winnenden mit dem Hansa-Lloyd.
2002: Löschvorführung der Dampfspritze auf der Landesgartenschau in Ostfildern.

2003: Das Jahr 2003 war geprägt von einem Umzug sowohl der Fahrzeugunterkunft als auch der Restaurationswerkstätte. Dies brachte einen großen Arbeitsaufwand mit sich, denn im neuen Domizil musste zuerst eine große Öffnung für die Toreinfahrt geschaffen werden. Ebenso musste ein neues Tor erstellt und dies dann eingebaut werden. Die Erneuerung der Elektroinstallation wurde ebenso notwendig wie die Erneuerung des Teerbelages vor der Fahrzeughalle. Trotzdem ging die Restauration an der LDL 17 weiter.
Der Höhepunkt der Veranstaltungen, die wir besuchten, war zweifelsohne die Oldtimerrundfahrt „Nostalgie in Rot“ die dieses Mal aus Anlass des Jubiläums 150 Jahre Deutscher Feuerwehrverband rund um Ulm führte. Abschluss dieser Veranstaltung war eine Fahrzeug-präsentation vor dem Congress-Centrum in Ulm und Teilnahme beim großen Jubiläumsfestzug. Erwähnenswert ist natürlich auch Teilnahme beim Magirus-Eckhaubertreffen in Liederbach/Taunus im Juli mit unserem LF 16/TS (Straßenfahrgestell). Den Abschluss der Präsentation unserer historischen Fahrzeuge im Jahr 2003 waren die Goldenen Oktobertage in Kirchheim vor dem Rathaus.

2004: Das Jahr war geprägt von verschiedenen Umzügen unserer Fahrzeuge und Gerätschaften von einer Unterkunft in eine andere. Trotzdem gingen die Restaurationsarbeiten an der LDL stets weiter.

2005: Am Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim am 8. Mai 2005 konnte die Drehleiter wie geplant, strahlend in neuem Glanz, der Öffentlichkeit präsentiert werden. Im Oktober konnten wir unsere Magirus-Kraftspritze 20 und die Mercedes/Magirus-Drehleiter vor dem Landtag in Stuttgart präsentieren. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde der Bau eines Feuerwehrmuseums in Kirchheim beschlossen.

2006: Das Jahr 2006 stand ab der Hauptversammlung im Februar ganz im Zeichen der Planung des Feuerwehrmuseums. Vorläufiger Höhepunkt war der 13. Juli mit der Erteilung der Baugenehmigung. Der erste Spatenstich erfolgt 2007. Trotz allem kam die Instandhaltung und Pflege unserer wertvollen Oldtimer durch die Technikmannschaft und der Besuch von Oldtimerveranstaltungen nicht zu kurz.

2007: Am 6. Juli folgte der Vereins einer Einladung von Iveco-Magirus Brandschutztechnik in Ulm. Anlass war die Einweihung des neuen Werkes im Ulmer Industriegebiet Donautal. Wir präsentierten die Magirus-Dampfspritze, Baujahr 1908, der einzig erhaltenen ihrer Art, gezogen von zwei prächtigen Pferden.
Am 8. Juli waren wir mit der LDL 17 (Mercedes/Magius) beim Oldtimertreffen des Kreisfeuerwehrverbandes Esslingen in Reichenbach/Fils.

Bau des Feuerwehrmuseums
Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte stellte zweifellos der Spatenstich am 11. Juli 2007 zum Feuerwehrmuseum dar.

Hauptversammlung_2011_01

Ernennung von Norbert Kugel (rechts) zum 1. Ehrenvorsitzenden durch den neuen Vorsitzenden Helmut Eiting.

Hauptversammlung_2011_02

Wechsel in der Vereinsführung. Helmut Eiting, Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker und Ehrenvorsitzender Norbert Kugel.

Bei Hauptversammlung am 11. Februar 2011 gab Norbert Kugel den Vereinsvorsitz, welchen er seit der Vereinsgründung im Jahr 1991 innehatte ab. Als sein Nachfolger wurde Helmut Eiting einstimmig gewählt. Für seine langjährige Amtszeit und seine Verdienste um den Verein wurde er zum 1. Ehrenvorsitzenden ernannt und erhielt als äußeres Zeichen neben einer Urkunden einen hirstorischen Kommandantenhelm überreicht.

Am 15. Mai 2011 konnten wir im Rahmen der Eröffnung der Kirchheimer Technikmeile unser 20-jähriges Vereinsjubiläum feiern!