90 Jahre Magirus Kraftspritze KS 20

Die beiden 90-jährigen Magirus-Kraftspritzen KS 20, die einst in Diensten der Werkfeuerwehren Kolb & Schüle in Kirchheim und Urach standen (links das Kirchheimer Fahrzeug, rechts das Uracher.

 

Feuerwehrgeschichte eindrucksvoll präsentiert Fahrzeugjubiläum „90 Jahre Magirus-Kraftspritze KS 20“ fand großen Anklang
Magischer Anziehungspunkt am Sonntag, 21. April 2013, war dabei eine Präsentation von Feuerwehr-Oldtimerfahrzeugen sowohl aus den 20iger-Jahren sowie eine Magirus-Rundhauber-Parade der 50iger- und 60iger-Jahre am Feuerwehrmuseum in der Henriettenstraße. Ein weiterer Höhepunkt war am Nachmittag eine Löschvorführung mit der Magirus-Dampfspritze, Baujahr 1908.
Musikalisch eröffnet wurde durch den Spielmannszug der Feuerwehr die Veranstaltung des Vereins der Freunde und Förderer der historischen Feuerwehrtechnik Kirchheim. Herzlich willkommen hieß dessen Vorsitzender Helmut Eiting die zahlreichen Besucher. Sein besonderer Gruß galt Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker als Schirmherrin der Veranstaltung sowie allen Teilnehmern, die mit ihren Oldtimerfahrzeugen aus nah und fern angereist waren. Somit konnten alle Besucher Feuerwehrgeschichte hautnah erleben. Im Blickpunkt standen dabei die beiden Magirus-Kraftspritzen KS 20, Baujahr 1923, der ehemaligen Werkfeuerwehren Kolb & Schüle in Kirchheim und Urach sowie das älteste fahrbare Löschfahrzeug von Baden-Württemberg der Feuerwehr Aalen, ebenfalls eine Magirus-Kraftspritze aus dem Jahr 1920.
Mit sichtlicher Freude erwähnte Kirchheims Oberbürgermeisterin „Dass heute wieder so ein Tag ist, an dem die Augen der Mitglieder des Vereins mit den auf Hochglanz polierten Oldtimern um die Wette glänzten“. In den Mittelpunkt ihrer Ausführungen stellte sie den Lebenslauf der beiden 90-jährigen Magirus-Kraftspritzen. „Mit ihnen stehen zwei Zeuginnen der technischen Hilfeleistung der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts vor uns“. Die Kirchheimer KS 20, Indienststellung am 27. Mai 1923, war zudem die erste Motorspritze im Altkreis Kirchheim mit einem Beschaffungspreis von 25000 Mark. Schon im ersten Betriebsjahr rückte die KS 20 zusammen mit der Kirchheimer Feuerwehr zu drei Bränden im Stadtgebiet aus und brachte es bis 1956 auf insgesamt 27 Einsätze bei Großbränden. Außerdem war die Kraftspritze in den Jahren von 1942 bis 1945 nach Bombenangriffen in Stuttgart mehrfach im Einsatz und hat diese glücklicherweise unbeschadet überstanden. „Wenn heute ein Exponat des Feuerwehrmuseums gefeiert wird, heißt es auch, dieses Museum und seine Macher zu ehren. Denn der Verein genießt einen hohen Stellenwert. Er bewirkt mit seinem Team eine hohe Werbewirksamkeit für die Feuerwehr und die Stadt“, berichtete die Oberbürgermeisterin weiter. Lohn für 10000 ehrenamtliche Arbeitsstunden sind nicht nur attraktive Veranstaltungen sowie zahlreiche Einladungen verbunden mit einer Repräsentation der Stadt Kirchheim unter Teck. Dafür dankte das Stadtoberhaupt stellvertretend dem Vorsitzenden Helmut Eiting.
Ein besonderers Anliegen von Helmut Eiting war es seinerseits Dank zu sagen, nicht nur an die Oberbürgermeisterin, sondern auch an den Stadtrat gerichtet.
Im Rahmen der Veranstaltung gab es zudem eine Ehrung für Stadtbrandmeister Roland Schultheiß. Im Auftrag des Vereins überreichte ihm die Oberbürgmeisterin die Medaille für besondere Verdienste in Silber für sein großes Engagement in all den Jahren seit der Vereinsgründung.
Mit großem Interesse begutachteten die Besucher sowohl die breite Palette der historischen Löschfahrzeuge der Gäste, welche von den Drehleitern, mit einer Steighöhe von 18 bis 25 Meter, über Tanklöschfahrzeuge und Löschfahrzeuge reichte. Die weiteste Anreise hatten dabei die Feuerwehrkameraden aus Bretten mit ihrem Mercedes-Benz Mannschafts- und Gerätewagen, Baujahr 1934. Im Blickpunkt standen aber auch die Fahrzeuge des Vereins, welche unter anderem mit dem Hansa-Lloyd-Löschfahrzeug absolute Raritäten sind, als auch die historischen Schätze im Feuerwehrmuseum.
Mit einem schrillen Pfiff aus der Pfeife der Magirus-Dampfspritze, Baujahr 1908, wurden die Besucher zur Löschvorführung im Hof der Feuerwache gerufen. Es ist eine absolute Seltenheit, nicht nur die Bedienung einer Dampfspritze, sondern diese auch in voller Aktion live zu erleben. Außerdem wurde für die Jugendlichen ein Zielspritzen im Feuerwehrhof sowie ein Kinderschminken im Feuerwehrmuseum angeboten.

Feuerwehroldtimer-Parade in der Henriettenstraße

Die Magirus-Kraftspritze KS 20, Bj. 1920, der Freiwilligen Feuerwehr Aalen, war das älteste Fahrzeug der Ausstellung. Links im Bild zusammen mit der Uracher KS 20.

 

Magirus-Rundhauber-Parade und DL 18 und MTW/GW der 30iger-Jahre.

Magirus-Dampfspritze, Baujahr 1908, in voller Aktion – eine seltene Darbietung!

Fahrzeugausstellung des Vereins im Hof der Feuerwache