Dampfspritze Stuttgart

Museums-Dampfspritze bei historischer Übung in Stuttgart am Neuen Schloss

Beim 11. Landesfeuerwehrtag in Stuttgart, am 22. Juni 2013, präsentierte sich der Verein der Freunde und Förderer der historischen Feuerwehrtechnik der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim unter Teck e.V. mit der Magirus Dampfspritze (Baujahr 1908) aus dem Kirchheimer Feuerwehrmuseum bei der historischen Feuerwehrübung. Diese historische Übung zeigte den zahlreichen Zuschauern im Ehrenhof des Neuen Schlosses in Stuttgart die Feuerwehrgeschichte bzw. die Entwicklung des Löschwesens zwischen dem Jahr 1800 bis in die Neuzeit.
Die Vorbereitungen zur Präsentation der Dampfspritze begannen schon Wochen zuvor und die Mannschaft des Vereines startete am frühen Samstag Morgen indem die Dampfspritze samt Schläuchen und Heizmaterial auf einem Tieflader verladen und nach Stuttgart in die Feuerwache 2 der Stuttgarter Feuerwehr transportiert wurde. Hier wurden auch die herrlich ausgeschmückten Haflinger Zug – Pferde, zwei Pferde aus Filderstadt und zwei Pferde aus Pfullingen, mit Pferdeanhänger angefahren.
Zirka zwei Stunden vor Übungsbeginn begann der Heizer Andreas Glass den Kessel der Dampfspritze mit Wasser zu füllen um dann die Dampfspritze mittels Holz anzuheizen. Nun wurde von den Fuhrleuten jeweils zwei Pferde an dem Geschirr der Deichsel angespannt um dann als Vierspänner den Weg zum Bereitstellungsraum am Schlossplatz hinter zwei weiteren Pferdegespannen mit einer zweiachsigen Stadtspritze und einer zweiachsigen Leiterwagens zu fahren. Der Heizer hatte mit dem Maschinisten auf der Dampfspritze Platz genommen, während die Löschmannschaft der Dampfspritze zu Fuß folgte.
Die ersten Löschmannschaften versuchten nun das Feuer im Schloss mit Ledereimern und einer Handdruckspritze zu löschen. Nachdem die Löschversuche der Handdruckspritze der Feuerwehr Ditzingen am Schloss nicht ausreichend waren, wurde die Dampfspritze vom Feuerreiter alarmiert. Die Dampfspritze mit Löschmannschaft fuhr in den Ehrenhof des neuen Schosses direkt zum Brunnen des Schlosses ein. Zwischenzeitlich hatte der Heizer weiter angeheizt damit der Kesseldruck der Dampfspritze ca. 9 bar Dampfdruck erreichte. Während die Pferde von der Dampfspritze abgespannt wurden lies Gruppenführer Thomas Nägelein die Mannschaft mit den Maschinisten Klaus Butze, Klaus Bäuchle und Heizer Andreas Glass, dem Wassertrupp Fabian Rehm und Helmut Eiting, verstärkt durch 2 Kameraden der Feuerwehr Ditzingen als Angriffstrupp hinter der der Dampfspritze antreten und befehligte die einzelnen Aufgaben. Der Wassertrupp verlegte die Saugleitung zwischen Dampfspritze und Schlossbrunnen. Der Angriffstrupp hatte nun seine Schlauchleitung zu verlegen und das Strahlrohr anzuschließen um mit dem Löschangriff am Schloss zu beginnen nachdem der Maschinist der Dampfspritze das Wasser aus dem Brunnen angesaugt hatte um in die Leitung des Angriffstrupps zu leiten. Die zahlreichen Zuschauer waren über die Löschleistung der Dampfspritze beeindruckt und erteilten der Mannschaft aus Kirchheim einen großen Applaus.
Nach Rückkehr der Dampfspritze in die Feuerwache 2 wurde diese zum Rücktransport in das Feuerwehrmuseum Kirchheim unter Teck wieder verladen. Hier steht die Dampfspritze wieder im Feuerwehrmuseum um von den Besuchern zu den Öffnungszeiten (an Samstagen) bewundert zu werden. Helmut Eiting